In Frankfurt/Oder passierte ich die Landesgrenze nach Polen. An Slubice mit den Nachttclubs fahre ich vorbei und nehme die Landstraße 137 Richtung Osno Lubuskie. Die Straßen sind uneben und holprig was anscheinend die polnischen Landsleute nicht stört.Sie fahren fast alle ob PKW oder LKW halsbrecherisch mit überhöhter Geschwindigkeit und überholen wie es nur irgendwie geht.
Links und rechts der Straßen sind Kornfelder soweit das Auge reicht. Zu Recht wird diese Region als „Kornkammer“ Polens bezeichnet.
Osno Lubuskie ist mein erster Stop ich erkunde den Ort und schaue mir die schöne Backsteinkirche an. Irgendwie ist hier Zeit stehen geblieben, also weiter nach Sulecin.
Sulecin zeigt sich ebenso trostlos und irgendwie passt hier gar nichts zusammen. Die Menschen scheinen hier eher wenig an finanziellen Mitteln zu haben und vereinzelt fallen hier mir große Villen ins Auge die ganz und gar nicht in das Bild passen. Mich hält hier nichts und fahre weiter nach Mysilborz. Die Straßen werden deutlich besser und man bemerkt dass hier für den Sraßenbau EU-Gelder geflossen sind.
Mysilborz macht etwas mehr her und einige Häuser im Ortskern wurden bereits restauriert. Mich zieht es weiter nach Pyrzyce.
Pyrzyce glänzt mit einer großen Stadtmauer und dem Eulenturm. Das ist jedoch schon alles was mein Auge begehrt. Der Stadtkern ist trostlos und es donnern massenweise LKW durch das Städtchen. Ich esse noch gut und dann fahre ich weiter nach Novograd.
Novograd hat einen schönen Stadtsee wo ich direkt am See einen Platz zum übernachten finde. Am nächsten Morgen entschließe ich mich an die Ostsee zu fahren
An der Ostsee besuchte ich folgende Küstenorte: Miedzyzdroje, Rewal, Kolobrzeg, Mielno, Darlowko, Halbinsel Hel, Gdynia, Jantar und die Gegend ums Frische Haff bis nach Pirast.
Jeder Ostseeort hat seinen Reiz für sich und fast alle haben sie eins gemeinsam. In den Sommermonaten Juli und August herrscht hier viel Trubel da die polnischen Landsleute hier Urlaub machen. Die Strände sind völlig überlaufen, jedoch findet man abseits immer noch ein schönes Plätzchen am Strand. Überall gibt es Kirmes, Verkaufsbuden und Spielautomaten was die Polen lieben. Wem das zuviel wird der findet jedoch stets in den Orten Ausweichmöglichleiten und kann dem Trubel umgehen. Falls jemand meint man könne hier preiswert einkaufen liegt völlig falsch. In den Touristenorten sind die Preise wie in Deutschland.
Von Rewal aus ging es ein Stück in das Landesinnere in das schöne Städtchen Trzebiatow. Hier war ich genau richtig. Einen ruhigen Schlafplatz fand ich im Zentrum bei der großen Backsteinkirche hinter den Verkaufsbuden.Das Städtchen ist echt eine Perle. Die kleine Stadt wurde im Krieg nahezu unzerstört und somit sind die alten Hausfassaden mit ihen bunten Pastelltönen noch gut in Takt. Die kleinen Tante Emma Läden reihen sich an der Hauptstraße aneinander und versprühen einen angenehmes Flair. Ich hoffe Polen bewahrt sich diesen Charme.
Weiter ging es nach der Großstadt Koszalin mit seinen 119 000 Einwohnern. Der moderne Rathausplatz mit seinen Wasserspielen sticht einem gleich ins Auge, ebenso direkt gegenüber die große Backsteinkirche. In der Stadt herrscht reges Leben, verbreitet jedoch keine Hektik.
Wenn man in der Danziger Bucht ist sollte man unbedingt die Halbinsel Hel besuchen. Der Küstenort Hel am Ende hat eine wunderschöne Promenade und einen kleinen Hafen. Schöne Geh- und Radwege gibt es um die Bucht. Der Ort Jastarnica ist ein Surfer Paradies und besitzt einen Hafen wo man auch in der Werft spazieren kann. Um die Pucker Bucht gibt es viele Surfmöglichkeiten.
Die moderne Hafenstadt Gdynia ist ein lohnenswerter Stop auf der Reise.
Besonders entzückend fand ich den kleine Fischerort Pirast mit seinen bunten Fähnchen zur Markierung der Bojen im Hafen.Piaski liegt 4 km vor der russischen Grenze Die Straße endet hier und der Ort ist sogleich die EU- Aussengrenze.
Danach verlasse ich die Ostsee und fahre in die Region der Burgen und Seenplatten.
Olszytyn (Allenstein) mit 175 000 Einwohnern im Nordosten von Polen ist für viele Deutsche ziemlich weit weg. Für die meisten Touristen hört hier kurz vor der Grenze zu Weißrussland und Litauen die bekannte Welt auf.Olszytn hat eine Partnerschaft zu Offenburg und Gelsenkirchen und ist mit Abstand die größte Stadt im Nordosten von Polen die man wegen ihrer schönen Altstadt besuchen sollte.
Malbork (Marienburg) sollte man unbedingt besichtigen. Die imposante Burganlage zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und ist die drittgrößte in Europa.
Die Reise führte mich weiter zu den Seenplatten an den Ukielsee. Hier verbrachte ich ein paar Tage auf einem Agro Campingplatz. Mikolajki die „Perle der Masuren“ war mein nächstes Ziel. Hier sollte man unbedingt eine Bootsfahrt auf den größten See den Jezerio Shiardwy (Spirdingsee) unternehmen. Bei schönen Wetter sind hier unzählige Segelboote auf dem Wasser und es herrscht reges Treiben auf dem See. Mikolajki wird viel besucht und an der Hafenpromenade tummeln sich viele Menschen.
Wer ein Fahrrad dabei hat sollte unbedingt von Mikolajki nach Popienlo fahren. Die einfache Strecke ist ca. 10 km und führt durch einen schönen Wald wo man am Ende zur Fähranlegerstelle der den Spirdingsee überquert kommt. Die Fähre fährt von 11 – 17 Uhr stetig hin und her. In Popienlo werden die Koniken gezüchtet welche vom aussterben bedroht waren. Die kleinen polnischen Pferde ähneln Ponys und sind in der freien Natur wieder angesiedelt worden.
Nächster Halt die Besichtigung der Wolfsschanze Adolf Hitlers Hauptquartier in Ketyzn – Deutschlands düstere Geschichte. Das Areal ist gut beschildert und auf Wunsch sind auch dort Audio Geräte ehältlich.
Mein letzter Stop in den Masuren Wegorzewa am Jezerio Swiecajty.
Warschau die Hauptstadt von Polen mit seinen 1,7 Millionen Einwohnern muß man einfach mögen.Die vielfältige Architektur von gotischen Kirchen und klassizistischen Palästen, Wolkenkratzer geben der Stadt einen besondere Note und spiegelt ihre Geschichte.
Posen liegt im Westen von Polen und hat eine wunderschöne Altstadt die man unbedingt besichtigen sollte.
Fazit: Polen ist eine Reise wert und es gibt dort für mich auch noch vieles zu entdecken.